Sonntag, 2. Juni 2013

3 Naechte im Jungle


Hola amigos, que tal?

Ich bin eben gerade von meinem viertägigen Jungle-Trip zurückgekommen und muss mal wieder auf meinen Bus fuer die Weiterfahrt warten. Der Aufenthalt im Urwald war wunderschön und ich konnte mich so richtig erholen. Leider hat das Wetter nicht ganz mitgespielt und es hat, vor allem am ersten Tag, recht viel geregnet. Das es immer mal wieder regnet, ist normal - deshalb heisst der Regenwald schliesslich so. Die Häufigkeit und vor allem die Länge der einzelnen Regenschauer ist aber doch recht ungewöhnlich in dieser Zeit. Durch das schlechte Wetter mussten einige Aktivitäten abgesagt werden und die Tiere liessen sich leider nicht sehr oft blicken. Ich fand das aber nicht so schlimm, denn nach dem Besuch der Galapagos-Inseln hatte ich keine grosse Erwartungen mehr und das ganz spezielle Junglefeeling hatte ich trotzdem. Aber alles der Reihe nach:

Fahrt in den Urwald
Nachdem am Donnerstag Nachmittag auch die Gruppenteilnehmer, welche per Flugzeug anreisten, angekommen waren, ging es erstmal mit einem Bus zum Hafen am Rio Tambopata. Dort stiegen wir auf ein langes für diese Region typisches Flussboot, welches uns in einer ca. 2.5stuendigen Fahrt zu unserer Lodge brachte. Die Lodge lag nur etwa 15 Minuten vom Fluss entfernt mitten im Urwald. Die Lodge bestand aus einem grossen, zweistöckigen Hauptgebäude, welches als Speise- und Aufenthaltsraum diente und vier angrenzenden Schlafbereichen mit jeweils 8 Zimmern. Jedes Zimmer verfügte über zwei oder drei Betten und einem privaten Bad mit Dusche (warm!). Das spezielle an diesen Schlafzimmern war, dass sie auf eine Seite hin völlig offen waren und einen freien Blick in den Urwald möglich machten. Nur gerade eine kleines meterhohes Geländer trennte das Zimmer von der Wildnis. Das war natürlich nachts wunderschön, denn man konnte die wunderbaren Geräusche des Jungles ungehindert und live miterlegen und am Morgen Vögel und anderen Tiere beobachten. Gegen die Moskitos half ein Moskitonetz.

Mein Zimmer in der Lodge mit freier Sicht auf den Urwald


Baeume gabs natuerlich auch viele.

Refugio Amazonas
Die Lodge hat nur zu begrenzten Zeiten Elektrizität (Solarenergie) und dies nur in den Aufenthaltsräumen. Im Zimmer gab es nur Kerosinlampen und Kerzen. Dies war natürlich sehr romantisch, aber auf sehr gewoehnungsbeduerftig. Vor allem am ersten Abend, als wir erst im Dunkeln ankamen, hatte ich so meine Mühe mit der Dunkelheit. Mit der Zeit geföhnte man sich aber daran und es war lustig, mal keinen Lichtschalter zu haben. Telefonempfang gab es keinen und das WLAN-Signal war nur ganz schwach und auch nur in bestimmten Zeiten zu haben. Aber ich geh ja eh nicht in der Jungel, um das alles zu haben.


Tiere waren leider wegen des recht schlechten Wetters nicht viele zu sehen, aber ein paar liessen sich doch noch ablichten.

Jungel-Alltag
Alles in Allem war es ein sehr angenehmer Aufenthalt, das Personal war sehr aufmerksam und freundlich, das Essen sehr gut und reichlich und die Ausflüge mit unserem Guide sehr interessant. Es gab grundsätzlich am Morgen und am Nachmittag einen Ausflug in den Urwald. Zusätzlich waren noch Beobachtungen ganz frueh am Morgen, oder mit Taschenlampen in der Nacht möglich. Am ersten Tag ging es auf zu einem 25m hohen Turm, der es ermöglichte, den Urwald aus der Höhe der höchsten Baeume zu beobachten. Leider gabs nicht viel zu sehen, da es ziemlich regnete. Am Nachmittag konnten wir dann auf einem Medizinallehrpfad die verschiedenen Heilpflanzen im Amazonasgebiet kennen lernen und zum Teil sogar davon kosten. Das Wissen um diese Pflanzen ist hier sehr wichtig, da hier die westliche Schulmedizin nicht sehr verbreitet ist.
Am zweiten Tag hatten wir nochmals frühmorgens die Gelegenheit, auf den Turm zu steigen, dann gings zu einer Papageien-Lecke, wo sich verschiedene Tiere - nicht nur Papageien - versammeln, um wichtige Mineralien aus einem bestimmten Gestein zu lecken. Leider war auch hier wegen dem doch recht trüben Wetter nicht sehr viel zu beobachten. Ein Aara-Pärchen liess sich dann aber doch noch beobachten (und fotografieren). Am Nachmittag machte dann ein Ausflug zum Lago Condenado einen krönenden Abschluss dieses Jungle-Trips. Mit einem Kanu gings auf den See, und da endlich auch das Wetter mitspielte, waren hier mehr Tiere zu beobachten, nebst vielen Voegeln sogar auch ein Caiman. Zudem war ein spektakulärer Sonnenuntergang zu beobachten.


Der Sonnenuntergang im Urwald war natuerlich traumhaft.



San Francisco im Jungel: Haengebruecke in Puerto Maldonado





Abschied
Heute morgen gings dann nach dem Fruehstueck wieder zurück nach Puerto Maldonado. Von hier aus werde ich per Nachtbus wieder nach Cusco zurückreisen. Klar, die Ausbeute der gesichteten Tiere war recht bescheiden, aber die drei Nächte waren für mich trotzdem ein wunderbares Erlebnis und ich konnte wunderbar ausspannen. Ich fühlte mich auch in der achtköpfigen Gruppe sehr wohl und wir konnten trotz des recht häufigen Regens eine gute Zeit zusammen verbringen. Und die wunderbaren Geräusche des Urwaldes werde ich wohl nie mehr vergessen.

Chao Selva y hasta pronto mis amigos.
Cordiales saludos, Mike


2 Kommentare:

  1. Tolle Bilder! War sicher ein Erlebnis im Dschungel zu übernachten. Auch die Matschu Pitschu ;o) Bilder haben uns sehr gefallen. Ich schreib Dir grad ein Mail. Bis bald. Grüsse aus der endlich wieder sonnigen Schweiz. A & R

    AntwortenLöschen
  2. Hallo ihr beiden.

    Danke fuer den Eintrag und das Mail. Letzteres werde ich spaeter beantworten. Ja, der Aufenthalt im Dschungel war grossartig, den werde ich wohl nie vergessen - so wie die ganze Reise ueberhaupt.

    Liebe Gruesse, fuer einmal aus Bolivien
    Mike

    AntwortenLöschen