Donnerstag, 20. Juni 2013

Der Cañon del Colca und schon beinahe zu Hause

Buonos diaz todos amigos. Todo bien? Claro.

Also, ich befinde mich im Moment immer noch in Cabanaconde bei einem der tiefsten Cañons der Welt, dem Cañon del Colca. Dieser Cañon ist mit 3191m Tiefe fast doppelt so tief wie zum Beispiel der Gran Canyon in Amerika - natuerlich ist jener speziell wegen seiner Farbe und ich will da ja jetzt auch gar nicht vergleichen. Gestern hatte ich schon den Aussichtspunkt Cruz del condor besucht und bereits viele Kondore beobachten koennen. Heute moechte ich nun wissen, ob der Cañon auch wirklich so tief ist, wie man sagt. Cabanaconde ist ein idealer Ausgangspunkt fuer Wanderungen in den Cañon, da sich der Anfang des Weges hinab in die Schlucht unmittelbar am Ortsausgang befindet. Von dort aus gelangt man ueber mehr als 1000 Hoehenmeter zu einem Ort namens Sangalle (ich war also schon fast daheim;-), welcher auch Oase genannt wird und sich auf weniger als 2000 m.ue.M. befindet

Ich machte mich also auf den Weg. Erst ging es am Mirador San Miguel vorbei, von welchem man nochmals einen tiefen Einblick in den Cañon hatte. Dann folgte der stetige Abstieg in den Cañon. Anfangs ging es noch relativ flach entlang der Schluch hinab. Nach ca. einer guten Stunde kam ich an eine Stelle, welche von einem Steinschlag verschuettet wurde. Diese musste ich auf einem Unweg muehsam umgehen. Nach dieser Stelle wurde der weg immer steiler und ging nun immerfort im Zickzack tief hinab in die Schlucht - nun meist ueber Treppentritte. Abwaerts Laufen ging ja noch, aber wenn ich daran dachte, dass ich diesen ganzen Weg wieder zurueck musste, wurde mir ganz uebel.


Hui, da lagen noch einige km vor mir...

Noch ein letzter Blick von oben und dann ging es an den Abstieg.

Ein Blick nach oben...



Am Grund des Cañons befindet sich ein schoener Fluss. Hier machte ich erst mal Mittagspause.

Allmaehlich wurde das Rauschen des Flusses am Grunde des Cañons immer lauter. Schliesslich gelangte ich an den Grund des Cañons zu einer Brueck, welche ueber den rauschenden Fluss fuehrte. Hier musste man sich registrieren und das Boleto turistica zeigen, welches fuer alle Touristen noetig ist um alle Sehenswuerdigkeiten hier zu sehen und nicht gerade billig ist. Auf der anderen Seite der Bruecke ging es dann wieder leicht bergauf. War die Vegetation beim Abstieg noch karg, aenderte sich das hier schlagartig. Der Weg wurde von einem Bewaesserungskanal begleitet und die Umgebung hier war ueppig gruen und ueberall waren Voegel und Schmetterlinge nazutreffen. Man fuehlte sich tatsaechlich wie in einer gruenen saftigen Oase. Hier hatte man die Moeglichkeit, in verschiedenen Hostels zu uebernachten.




Auf der Gegenueberliegenden Seite war die Umgebung ploetzlich gruen und saftig.
 Da ich aber etwas knapp mit meiner noch restlichen Zeit war, lag eine Uebernachtung fuer mich nicht mehr drinn. Natuerlich waere es einfacher gewesen, hier eine Nacht auszuruhen, bevor man dann am naechsten Tag den muehsamen Aufstieg zurueck nach Cabanaconde wieder auf sich nahm. Und wenn man sich den Weg hinauf auf der gegenueberliegenden Seite so anschaute, wurde man immer missmutiger.

Dies ist der untere Teil des Zickzack-Weges, den ich wieder zurueck gehen musste. Nicht gerade ein Klacks...
Um zwei Uhr nachmittags machte ich mich dann auf den Weg zurueck. Ich war so ziemlich der einzige, der den Weg zurueck ging. Die meisten waren noch auf dem Weg hinunter. Am Anfang war ich noch ganz munter unterwegs, aber mit der Zeit wurden meine Beine immer mueder und mueder und ich musste immer oefters einen Rast einlegen. Was haette ich fuer einen Esel oder ein Pferd hier gegeben... Als ich endlich wieder zu der verschuetteten Stelle kam, war ich schon total erschoepft. Aber ich wusste, es geht fast nochmals so lange, bis ich oben war. Stueck um Stueck kaempfte ich mich nach oben und jede Stufe schmerzte in den Beinen.

Endlich sah ich das Ende... nur noch ein paar hundert Meter und schliesslich war ich uebermuede, aber gluecklich wieder am Cañonrand angekommen. Ich war sehr froh, denn viel weiter haette ich echt nicht mehr gehen koennen. Der Weg zurueck zum Hotel ging dann fast schon von alleine, da es endlich wieder geradeaus, resp. bergab ging. Im Hotel nahm ich dann eine wohlverdiente Dusche und fiel muede ins Bett. Zum Abendessen goennte ich mir dann eine riesige Portion Spaghetti - Kohlenhydrate waren jetzt wichtig. Ich glaubte, am naechsten Tag einen zuemftigen Muskelkater zu haben, aber ich spuehrte gar nichts. Glueck gehabt.

Damit waren meine drei Tag am Cañon del Colca bereits wieder vorbei und mir stand meine letzte Busfahrt meiner Reise nach Lima bevor. Am naechsten Morgen nahm ich also erneut den Bus von Cabanaconde nach Arequipa. Dieser hatte mehr als eine Stunde Verspaetung. Aber das nimmt hier keiner sehr tragisch - daran ist man gewoehnt. In Arequipa kaufte ich mir dann ein Busbillet der besten Busgesellschaft - Cruz del Sur. In einer 16 stuendigen Fahrt sollte mich dieser Bus nach Lima bringen. Zuvor hatte ich aber noch 4 Stunden Zeit, um mir Arequipa ein bisschen anzusehen und mir noch ein schmackhaftes Mittagessen zu goennen: Rocoto Relleno, scharfe Peperoni gefuellt mit Fleisch, Reis und Gemuese, ueberbacken mit Kaese. Eine Spezialitaet von Arequipa und superlecker.

In diesem Sinne buen provecho a totos

Saludos Mike

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